Klassenfahrt

Ein Film von Martina Waldis
CH, 2024, D/f, 53 min, dès 6 ans
Bin ich gut genug? Schaffe ich es, meine Träume zu verwirklichen? Was will ich eigentlich mit meinem Leben? Diese Fragen stellen sich junge Menschen der Abschlussklasse der Freien Oberstufe Zürich (FOSZ) - einer Schule für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, Leistungsdefiziten oder einer körperlichen Behinderung. Sie stehen kurz vor dem Abschluss der obligatorischen Schulzeit und werden nach dem Sommer ihre Lehre, das 10. Schuljahr oder eine Stelle in einer betreuten Institution antreten. Doch bevor es soweit ist, radeln Schulleiter Linus Eugster und seine 27 Schüler:innen von Genf ans südfranzösische Meer. Eine letzte Prüfung, bei der sie an ihre Grenzen stossen, sich ihren Ängsten stellen, aber auch ihre eigenen Stärken entdecken. Der Roadmovie dokumentiert dabei nicht nur die Veloreise, sondern nimmt das Publikum auch mit auf die innere Reise von vier Protagonist:innen, die aus dem geschützten Rahmen der Schule und Familie ins Erwachsenenleben übergehen. Sie kämpfen gegen die Stigmata des Defizitären und müssen ihre Träume mit einer unerbittlichen Realität in Einklang bringen. Die Lebenswege der FOSZ-Schüler sind von Anfang an begrenzt – durch ihre kognitiven Fähigkeiten, körperlichen Barrieren oder familiären Umstände. Sie tragen das Bewusstsein in sich, dass die Gesellschaft sie nicht als „normal“ sieht, sondern als Ausnahme. Diese Wahrnehmung formt ihr Selbstbild. Die Schule wird zu einem sicheren Hafen, in dem sie wachsen, ihre Talente entfalten und ihre Grenzen ausloten können. Nach dem Abschluss trennen sich ihre Pfade: Einige beginnen eine Lehre, andere setzen ihre schulische Laufbahn fort, während ein weitererTeil in geschützten Arbeitsfeldern seinen Platz findet. Der Film wirft Fragen auf: Wie tragen diese jungen Menschen ihre Lasten, wie meistern sie ihre eigene Realität? Wie begegnen sie den stummen Erwartungen der Gesellschaft, die wie ein unsichtbarer Druck auf ihnen lastet? Und wie überwinden sie die Zweifel und Ängste, die ihnen im Weg stehen, während sie versuchen, den Ansprüchen von Familie, Freunden und der Welt um sie herum gerecht zu werden?
Vorpremiere
14. September ab 15:00
Vopremiere in Anwesenheit der Regiesseurin Martina Waldis

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