RIETLAND

Ein Film von Sven Bresser
NED, VO/df, 2025, 112 min, ab 16 Jahren
Gerrit Knobbe ist eine aussergewöhnliche Erscheinung als Schilfschneider Johan, ein Witwer, der seit Jahrzehnten seinen Beruf ausübt und nun auch ein aufmerksamer Grossvater ist. Während die Kamera Knobbes wettergegerbtes Gesicht studiert, sieht man ihn an und versucht sich zu erinnern, aus welchem Ingmar-Bergman-Film man ihn kennt. Aber er ist kein Schauspieler, und man hat ihn noch nie zuvor gesehen. Neben Bergman gehören auch Michael Haneke und Thomas Vinterberg zu den europäischen Filmemachern, in deren Tradition dieser düstere, fein abgestimmte Thriller steht. Feuer, Wasser und Erde bestimmen das Le- ben von Johan. Als er eines Morgens auf sei- nem Land den leblosen Körper eines jungen Mädchens findet, ergreift ihn ein unheilvolles Gefühl. Während er sich um seine Enkelin kümmert, begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit, entschlossen, dieses Drama aufzuklären.
Das Unheil, das eine eng verbundene Gemeinschaft zu zerbrechen droht, behandelt der niederländische Regisseur Sven Bresser mit ei- nem einzigartigen Blick und einem ausgeprägten Gespür dafür, wie man eine anhaltende Atmosphäre der Vorahnung erzeugt. Der Film wurde in den Niederlanden gedreht, und die Landschaft ist ein wesentlicher Bestandteil dieser fein abgestimmten Stimmung.

„Flüstern“ ist wahrscheinlich das Adjektiv, das am ehesten mit Schilf in Verbindung gebracht wird und dem Land das eindringliche Gefühl verleiht, unendliche Zeugen zu beherbergen, die nicht über dieVerbrechen sprechen können, die sie gesehen haben – zumindest nicht in ei- ner Sprache, die wir verstehen können.
Avant-première
Freitag, 7. November 20h15
Vorpremiere in Anwesenheit des Regisseurs Sven Bresser

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